Inhaltverzeichnis
Mahnung — uns zur Verpflichtung / 4
Benno Rentmeister
Zum 100. Jahrestag des 1. Mai / 14
Heinz Ramlow
Entwicklung der soz. Landwirtschaft im Kreis Rathenow / 16
Erwin Brekeller
Geschichte der POS „Friedrich Engels" in Rathenow / 23
Peter Seeger
Seit 30 Jahren klingen Schalmeien in Rathenow / 32
Gerhard Schröder
Premnitzer Carneval-Club in der 10. Saison! / 36
Jürgen Mai
Limicolen im Kreis Rathenow / 41
Johann-Joachim Seeger
Pflanzen unserer Heimat Teil 2: Wiesen / 58
Wernfried Jaschke
Heil- und Gewürzpflanzen in Hausgärten / 68
Petra Nimz
Damals in Möthlow / 71
Dieter Mehlhardt (†)
De „olle Fritz" un de Wodeker Kötzer / 78
Hermann Holzendorf
Schwatlsuer-Äten 1989 Seite / 79
Christa Grähn, Mundartenzirkel Großderschau
Von't Schlachten / 82
Minna Wollschläger
Der Markgrafenberg und die Askanier / 83
Erika Guthjahr
Das Kloster auf dem Rütscheberg / 85
Albrecht Brommauer
Der Blumentopf im Fenster / 86
Albrecht Brommauer
Leseprobe
Von't Schlachten
Minna Wollschläger
Wenn dät Brot backt wier un 3 oder 4 Bleckkoken, een groten Nappkoken un noch 3Wostbrote hinnerher, denn müddn wi an't Schlachten denken. Öwer keene Sorj, „Schlachtschult" is all lang bestellt. Un to Sehlachtschult mütt ick noch poor Worte seggen. Wi Kinner kenn' em nich anners, in'n Winter schlacht he de Schwien. Un nachts, wenn alle Lüj schloapen, denn het he met sienen groten Hund unse Dorp bewacht. Von zähn bet viern het he jede twete Stunn tut't met sien grotet Hörn, wat er üm'n Hals to hangen harr. Bi Füer jaww er een besonder Signoal. Awer wenn bis Krügers in'n Sool Hochtied wier, het he ook sien Deel an Äten un Drinken affkricht. Un is eener storben, muß he de Kühl up- un noher werrer to-moaken. För diesse Deer.ste in unse Gemein het he freie Wohnung,in't Gemeinshus hat un een schönen Garn hinner't Huus.
De Schlachters harrn jo, as ick noch Kind wier, schon all ehr eigen Fahr-tüch. Det warn nich disse Benzinschäsen wie hüt, de unse kloare Luft vepesten un dato noch den dullen Krach moaken. Ehr Fohrtüch wa' een langer Handwoagen met een groten Bröjtroch up. Davor spannt de Schlächter sien' groten Hund, he sett sich in den Troch, un los ging de Fohrt. Uppe Röwhost, wo Huus an Huus is, brukt de den Hund nich, da treckt he den Woagen. öwer he herr ja völ Kunnen up de Kolnie un uppe Buab. öwer de Schlächter uppe Neujorz, de brukte sien Fohrtüch met den groten Hund Ummer; uppe Jorz sind de Hüser wiet utenänner, un he harr ook Kunnen in Stölln un Rhinow. Denn wa' der Abend vör't Schlachten. Mollen, Toppe un Kädel worrn von'n Böhn runnerholt. Een Uesen Jeruch von Jewürz wa' in't janze Huus. Un wenn denn nah't Abmbrot drei grote Wostbrote uppen Disch loagen, denn breit'te sich so eene Gemütlichkeit ut; dät wa' bald wie de Folterabmd vor eene Hochtied. Nu worr Wostbrot brockt. Vater het dicke Schiewen afschnäden. un wi Kinner durften tum ierslenmol met Messer un kleine Würfel brocken. Un af un to is een klein Würfel in unsen Mnd verschwun. So een Brocken Wostbrot wa' för uns damals wie een Konfekt för die hütigen Kinner. Ick mütt noch seggen, dät wie all wat Übung met Metz von't Wostspinnen — Moken harrn. 14 Dage vört' Schlachten het Vater een große Handvull Holunderholt kottsoagt un leggt se no't Obmbrot uppen Disch. He mokt von de runnen Hölter met Metz un Hoamer kleine Spieler, un wi Kinner hebbm de met een stump Metz geschnickert. Denn leggten wie se vor Vater hen, un he mokte met sien Metz de scharpe Spitz an. De ollste Schwester teilte 30 Stück af un het se met een Tweernsfoden tohopbunnen. Un denn glieks in de Röhr damet! De Obenröhr wa' de Tied noch een nützlichen Wärmespender. Een Abmd vör't Schlachten kämm ook Päper, Gewürz, Nelken un Wostkrut, wat damals noch in'n Gor'n wassen is, in. de Röhr. Un nu wa' de Schlachtdach ran. Vater un Mudder sind schon fröj upstoahn. hebbm schnell dät. Veh besorgt, un denn Füer unnern groten Kädel. As …………..