Inhaltverzeichnis
Yuri Korschunow berichtet in seinem Buch über seine Zeit (1978/81) als Zivilangestellter im Militärisch-Industriellen-Komplex der Sowjetarmee in Rathenow-Heidefeld.
Inhalt / 3
Vorwort / 5
Geschichte 1. Die Exkursion des Hauptmanns Bystow / 7
Geschichte 2. Erste Beobachtungen / 26
Geschichte 3. Völkerfreundschaft / 54
Geschichte 4. Die Reise nach Kampehl / 86
Geschichte 5. Alles läuft nach Plan – Wir sind im Gefängnis / 103
Geschichte 6. Das Geheimnis des Rathenower Waldes / 136
Geschichte 7. Wyssozki in Rathenow / 158
Geschichte 8. Nennhausen / 176
Verzeichnis der verwendeten Illustrationen / 226
Impressum / 232
Autor: Yuri Korschunow Deutsche Übersetzung: Dr. Lidia Stokratskaia
Herausgeber: One’s Own Publishing House Ltd., Saint Petersburg
Format: 14,0 x 20 cm, Seiten: 232, Gewicht: xxx g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2019, 1. Auflage
Preis: 10,00 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Das Geheimnis des Rathenower Waldes
Die Gegend Havelland um Rathenow ist sehr malerisch. Der Fluss Havel und zahlreiche Seen zieren sie. Aber nicht weniger tragen die östlich Rathenows liegenden dichten Wälder zur Schönheit und zum Reiz der Gegend bei. Der Wald stand immer im Dienste des Menschen. Er half ihnen zu überleben wärmte, gab Essen und diente als Quelle der Inspiration. Aber viele Geheimnisse werden von den Waldwegen und Wiesen von jahrhundertealten Eichen und Kiefern verschwiegen und behütet. So stellte sich heraus, dass der Rathenower Wald aufs engste mit der Lebensgeschichte eines Menschen und seiner Umgebung verbunden ist, aber dieser Zusammenhang machte sich erst nach dem physischen Tod dieses Menschen bemerkbar. Diese Person bleibt der Menschheit als einer der größten Missetäter aller Zeiten in Erinnerung. Ja, es ist der Diktator, dessen Name ich nicht nennen will. Von seinem Leben und seiner Tätigkeit auf unserem Planeten ist eine schwarze Spur im Gedächtnis ganzer Generationen geblieben.
Die Geschichte des Lebens, der Höhen und Tiefen Adolf Hitlers zieht die Aufmerksamkeit der Historiker und des breiten Publikums bis in die Gegenwart auf sich. Mich machte dieses Thema neugierig, weil der Name des meist gefürchteten und wohl grausamsten Menschen in der Welt immer wieder im Zusammenhang mit dem mir vertrauten Namen einer alten deutschen Stadt auftauchte, in welcher ich einige Jahre meines Lebens verbracht hatte. In der Zeit gab es aber keine weiteren Informationen außer denen, welche uns die sowjetische Propaganda zur Verfügung stellte: Der Führer hat sich vergiftet, totgeschossen und die Leiche wurde im Hof der Reichskanzlei verbrannt. In Wirklichkeit war alles komplizierter, wesentlich komplizierter.
Heutzutage ist es schwer, über das Leben dieses Missetäters zu schreiben. Es ist bis ins kleinste Detail erforscht, analysiert und beschrieben worden. Die Verführung ist groß, einfach andere Bücher nachzuerzählen und andere Autoren zu zitieren. Ich denke aber, dass es für den Leser langweilig und von geringem Interesse sein wird. Ich werde mich nur auf einige Fakten konzentrieren, auf die ich aufmerksam wurde, während ich zur Geschichte Rathenows recherchierte. Man muss ein dankbarer Gast sein. Ich denke oft an Rathenow und meine Zeit dort zurück.
Im offiziellen Lebenslauf Hitlers und seiner nächsten Verwandten finden sich kaum Informationen über die Stadt, die an der Havel liegt. Es gibt auch keine Angaben über seinen Besuch in der Stadt, als er an die Macht kam, obwohl sich hier ein Panzerpionierbataillon, die Arado Flugzeugwerke GmbH und die optischen Werke der Emil Busch AG befanden.
Allerdings reicht der Mythos über den Aufenthalt Hitlers in Rathenow bis in die Gegenwart und geht von Mund zu Mund, wie man in Russland zu sagen pflegt. Davon versuchte mich erneut ein altgedienter Soldat zu überzeugen, der zu Sowjetzeiten bei dem Flugabwehrraketenbataillon im Nordwesten Rathenows Wehrdienst geleistet hatte. Sein Regiment war am Rande der Stadt, zwischen dem Falkenweg und dem Mittelfeldweg, stationiert.
Der Soldat hatte diese Geschichte seinerseits von einem bekannten Offizieren bereits 1972 gehört. Da die ……………