Inhaltverzeichnis
1. Prolog / 5
Wolfram Bleis
2. Militärischer Widerstand im 2. WK an der Ost- und Westfront
Dr. Bettina Götze
2.1 Ziviler Widerstand / 9
2.2. Militärischer Widerstand / 11
2.3. Serie missglückter Attentate
2.4. Militärischer Widerstand an der Westfront / 16
2.5. Gescheitertes Hitler-Attentat 20. Juli 1944 / 19
3. Die von Kluges und das Böhner Rittergut
Christian Stachowiak
3.1. Jenny Briesen, Gutsherrin der Rittergüter Böhne und Schmetzdorf / 22
3.2 Familie Günther und Mathilde (von) Kluge / 22
3.3. Mathilde von Kluge, Rittergutsbesitzerin von Böhne / 24
3.4. Jenny Briesen auf Böhne: tapfere und kluge Gutsherrin / 25
Heike Brett
4. Frühe Jahre bis zum Beginn des 2. Weltkrieges
Hans-Jürgen Wodtke
4.1 Günther (von) Kluges Vorfahren / 28
4.2. Beginn der Militärkarriere / 29
4.3. Familie Günther (von) Kluge / 31
4.4. Erster Weltkrieg / 31
4.5. Weimarer Republik / 32
4.6. Die Zeit bis zum 2. Weltkrieg / 32
5. „Fall Weiß“ - Überfall auf Polen 1939
Hans-Jürgen Wodtke
5.1. Auf dem Weg in den 2. Weltkrieg / 34
5.2. „Der Polenfeldzug“ / 35
5.3. Tod und Vertreibung der polnischen Bevölkerung / 38
5.4. Wie der Wahl-Böhner Ernst Machholz den Polenkrieg erlebte / 40
6. „Fall Gelb“ - Überfall auf Frankreich und die Beneluxländer 1940
Hans-Jürgen Wodtke
6.1. Vom Sitzkrieg in den Blitzkrieg / 43
6.2. Bemerkenswerter militärischer Sieg für Deutschland / 46
6.3. Jubelspektakel auf dem Böhner Schlosshof / 47
6.4. Frontgeschichten - Mit dem Pferdegespann bis Calais / 49
7. Überfall auf die Sowjetunion 1941
Hans-Jürgen Wodtke
7.1 Hitlers Ziele: Ausbeutung und Vernichtung der Sowjetvölker / 52
7.2. „Unternehmen Barbarossa“ / 53
7.3. Kluges Panzergenerale Guderian und Hoepner / 59
7.4. Frontgeschichten - die menschliche Katastrophe vor Moskau / 64
8. GFM Günther von Kluge, als OB der HGr. Mitte
Hans-Jürgen Wodtke
8.1. Mittelabschnitt trotz Turbulenzen gehalten und stabilisiert / 69
8.2 Günther von Kluge und der zivile wie militärische Widerstand / 72
8.3. Ließ sich Günther von Kluge von Hitler korrumpieren? / 76
8.4. Unser Generalfeldmarschall Günther von Kluge 60 Jahre alt / 78
Walther Specht
9. Wachsender Widerstand und verlorene Kursker Schlacht 1943
Hans-Jürgen Wodtke
9.1 Die militärische Situation im Frühjahr 1943 in der HGr. Mitte / 82
9.2. Zwei missglückte Hitler-Attentate an einem Tag / 84
9.3. Die blutige Schlacht um Kursk / 87
9.4. GFM Günther von Kluge und sein Ia Henning von Tresckow / 89
9.5. von Kluge durch Partisanenanschlag schwer verletzt / 91
10. Anno 1944, von Kluges Schicksalsjahr
Hans-Jürgen Wodtke
10.1. Rekonvaleszenz und erneute Reaktivierung / 95
10.2. Hatte von Kluge den Geschichtsverlauf in den Händen ? / 98
10.3. Der Kessel von Avranches - von Kluges letzte Schlacht / 105
10.4. Freitod am Ort seiner einst schweren Weltkriegsverwundung / 111
10.5. Beisetzung des GFM von Kluge in Böhne / 116
10.6. Die Situation der Familie nach von Kluges Freitod / 120
11. Was ist mit von Kluges Leichnam geschehen? / 128
Hans-Jürgen Wodtke
12. Ein Böhner auf Briefmarken / 132
Jürgen Mai
13. Epilog / 136
Dr. Peter Dietze
14. Anhang
14.1. Der Abschiedsbrief / 137
14.2. Abkürzungsverzeichnis / 140
Autoren: Hans-Jürgen Wodtke und andere
Herausgeber: Eigenverlag Wodtke
Format: 14,8 x 21 cm, Seiten: 140, Gewicht: xxx g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2024, 1. Auflage
Preis: 15,00 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
„Der Polenfeldzug“
Hans-Jürgen Wodtke
Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen nicht nur mir stellen, sind: Haben die hohen Offiziere, wie von Kluge, eigentlich 1939 einen Krieg herbeigesehnt? Und waren besonders die, welche den 1. Weltkrieg bereits miterlebt hatten, von der durch die NS- Politik im deutschen Volk geschürten Kriegshysterie überhaupt begeistert?
Günther von Kluge wird heute von einigen Historikern eine gewisse Eitelkeit und Geltungssucht in Bezug auf militärischen Ruhm, Medaillen und höhere Dienstgrade nachgesagt. Zweifellos bot ein Krieg für die Erfüllung dieser Zielvorstellungen beste Voraussetzungen. Andere Geschichtsforscher hingegen, und dafür spricht von Kluges „unaufgeregter“ militärischer Werdegang bis 1939, sind da vollkommen gegensätzlicher Auffassung.
Vergessen sollte man auch nicht, dass von Kluge in der Garnisonsstadt Posen geboren wurde und er dort mit seinen Eltern auch einige Jahre lebte. Die einstige westpreußische Stadt wurde 1920 per Festlegungen im Versailler Vertrag dem jungen polnischen Staat zugeschlagen. Danach war der Besuch seiner Geburtsstadt für den Offizier von Kluge nicht mehr ohne weiteres möglich. Dieser Zustand hingegen änderte sich mit der Rückeroberung der Region im September 1939 und der zügigen Wiedereingliederung des Gebietes in das Deutsche Reich.
Ohnehin ist nichts darüber bekannt, dass Günther von Kluge bezüglich der Angriffsplanung gegen Polen, anders als dann 1940 gegen Frankreich, vorherige Bedenken geäußert hätte. Mit seiner Meinung befand er sich dabei durchaus im Einklang mit der Auffassung vieler führender deutscher Militärs, welche allesamt und das trotz der Beistandsverträge von Großbritannien und Frankreich, mit keinem militärischen Eingreifen der Westmächte zu Gunsten Polens rechneten.
Für die meisten, zu jener Zeit bei Heer und Luftwaffe bestimmenden hochrangigen Offiziere und für Günther von Kluge sowieso, werden damals auch keine Zweifel daran bestanden haben, dass der General der Artillerie beim „aufgezwungenen Krieg“, wie die Nazi-Propaganda den Eroberungskrieg gern nannte, dieser auch eine Armee führen würde. Doch dazu gab es, wie den Aussagen des Oberst Nicolaus von Below, zu der Zeit Luftwaffenadjutant bei Hitler, zu entnehmen ist, im engen Zirkel um Hitler anfangs erhebliche Bedenken von Kluge zum Führer einer Armee im Polenfeldzug zu berufen. In der Folge hatte Hitler versucht, sein Veto sowohl gegen die Ernennung von General Blaskowitz zum AOK 8 (Armeeoberkommando) und General von Kluge zum AOK 4 einzulegen. Sein Vorurteil gegen von Kluge entstammte Äußerungen Görings, der aufgrund persönlicher Vorfälle besondere Antipathien gegen Kluge hegte. Blaskowitz mochte Hitler deshalb nicht, weil er bei einer Übung seine Panzer nicht so eingesetzt hatte, wie Hitler es für richtig hielt. Jedoch gab in beiden Fällen Hitler schließlich den Wünschen des Heeres nach, beanstandete aber später Operationen der 8. Armee. Diese hatten zu der einzigen, wenn auch geringfügigen Krise des Feldzuges geführt, was ……………….