Inhaltverzeichnis
• Chronik 1945-1995 / 2
• Inhalt / Impressum / 3
• Einführung zum Thema / 5
Werner Coch
• Frühere Rathenower Möbelfabriken / 7
Werner Coch
• Über den Neuanfang 1945-1959 / 11
Willi Schmidt
• Ausbau Milower Landstraße 1960-1964 / 33
Karl-Hermann Fischer
• Problemjahre 1965-1969 / 57
Karl-Hermann Fischer
• Kombinat "neuzera" 1970-1975 / 68
Karl-Hermann Fischer
• Kombinat "neuzera" 1976-1980 / 87
Karl-Hermann Fischer
• Modernisierung 1981-1989 / 97
Karl-Hermann Fischer
• Nachlese zu den Zeitzeugenberichten / 105
Werner Coch
• Privatisierungsversuche 1990-1995 / 108
Fritz Peschka
• Epilog / 117
• Danksagung/Quellen / 119
• neuzera - Lageplan / 120
Autoren: mehrere
Herausgeber: Rathenower Heimatbund e.V.
Format: 14,7 x 21 cm, Seiten: 120, Gewicht: 183 g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2019, 1. Auflage
Preis: 7,00 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Das Sägewerk in Wudicke befand sich auch in einem desolaten Zustand. Es waren dort zwar zwei Satter im Einsatz, aber Sanitär- und Sozialeinrichtungen gab so gut wie keine. Der Doppelsäumer stand dort fast unter freiem Himmel. Nur eine kleine Überdachung sollte vor Regen schützen, tat es aber nicht. So wurde zunächst für den Doppelsäumer und vor allem für die Maschinenbedienung eine ausreichende Hülle geschaffen, wo die Arbeit geschützt vor Wind und Wetter möglich war.
Zur Vorbereitung der notwendigen Sozialeinrichtungen erfolgte 1962 die Projektierung. Anschließend wurden vernünftige Umkleide- und Waschräume mit Aufenthaltsraum und Niederdruckheizung unter Einbeziehung des ehemaligen Lokomobilgebäudes gebaut.
Das Sägewerk in Rathenow wurde dann endgültig 1962 geschlossen und die Arbeitskräfte zum Sägewerk in Wudicke und in die Möbelproduktion umgesetzt. Das Sägewerk in Wudicke wurde danach vom VEB Vereinigte Sägewerke Nahmitz übernommen.
Der gesamte Prozess der Lenkung und Leitung der Produktion war mit den wenigen Leitungskräften nicht mehr zu bewältigen. In gleich gelagerten Möbelbetrieben gab es zu diesem Zeitpunkt bereits ingenieurtechnisches Personal, welches speziell für den Industriezweig ausgebildet war. Es gelang jedoch, auch hier Schritt zu fassen.
Am 1. Dezember 1960 nahm mit Karl-Hermann Fischer ein Ingenieur für Holztechnik seine Tätigkeit als Technischer Leiter im Betrieb auf. Im August 1961 folgten Helmut Friedrich als Haupttechnologe und mit Hans Raab ein weiterer Ingenieur als Hauptmechaniker. Dem Haupttechnologen wurde zunächst die Arbeitsnormung zugeordnet, die bis dahin der Abteilung Arbeit unterstand. Aber was ist ein Haupttechnologe ohne Technologen? Auf der Straße waren keine zu bekommen. Also musste man zur Selbsthilfe greifen und gute Facharbeiter für diese Tätigkeit gewinnen. Die Bereitschaft dafür war vorhanden, aber die Bezahlung nach dem gültigen Gehaltsgruppenkatalog war geringer als für einen Facharbeiter. Dazu kam die höhere Lohnsteuer für Angestellte, so dass ein materieller Anreiz und Ausgleich durch Einführung eines Prämialgehaltes geschaffen werden musste.
Das sich das gesamte Bauvorhaben in der Milower Landstraße verzögerte, musste die Verwaltung an der Schule ……………..