Inhaltverzeichnis
- Der Bismarckturm – seit 100 Jahren ein Wahrzeichen der Stadt / 3
- Der Weinberg in Rathenow / 10
- Zur Entstehungsgeschichte des Rathenower Bismarckturmes / 13
- Der Bismarckturm in Kriegs- und Nachkriegszeit / 21
- Ein Rathenower erinnert sich / 22
- Diskussion um die Zukunft des Bismarckturmes / 23
- Der Bismarckturm wird wieder ein Denkmal / 31
- Der Bismarckturm nach hundert Jahren / 38
- Der Bismarckturm in Zahlen / 44
- Die Autoren / 45
- Abbildungen auf den Umschlagseiten / 45
- Inhaltsverzeichnis / 46
- Herausgeber / 46
- Quellenangaben /47
Autoren: Wolfram Bleis, Hans Müller und Martin Sommerfeld
Herausgeber: Rathenower Heimatbund e.V.
Format: 15 x 22 cm, Seiten: 50, Gewicht: 126 g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2014, 1. Auflage
Leseprobe
Der Bismarckturm - seit 100 Jahren ein Wahrzeichen der Stadt Rathenow
„Dieses Merkzeichen ... möge allen Deutschen ... ein dauerndes Gedächtnis sein, dass deutsche Mannestreue und Kraft die deutsche Einheit schuf, dass sie uns erhalten bleiben wird, wenn wir des größten Sohnes unseres Volkes eingedenk bleiben. So übergebe ich im Namen des Bismarck-Denkmal-Vereins diesen Turm und dieses Sinnbild des großen Kanzlers der Obhut der Stadt Rathenow." 111 Damit übereignete der Vorsitzende des Rathenower Bismarck-Denkmal-Komitees, Landrat Claus von Bredow, am 24. Juni 1914 den auf dem Weinberg erbauten Bismarckturm der Stadt Rathenow.
Bürgermeister Lindner antwortete:
„So übernehme ich denn ... diesen wundervollen Denkmalsbau in die treue Obhut der Stadt Rathenow und verspreche, es zu hegen und zu pflegen ..."
Er nannte den Bau auch „eine Porta Marchica, ... die allen Freunden der Mark ... ihren Gruß entbietet" und fuhr fort, der Bau sei „ein Ehrenmal ... für das ich als Vertreter der Stadt Rathenow ... schuldigen Dank sage". Seine Danksagung weitete er ausführlich auf alle am Zustandekommen des Baus Beteiligten aus, indem er den Stifter des Standbildes, die ausführende Künstlerin, den Erbauer des Turmes, allen Spendern und jedem Einzelnen Dank aussprach, „... der durch seinen Beitrag geholfen hat, die Bausteine zusammenzutragen."
Sechzehn Jahre waren vergangen, seit der Arzt Dr. Martin Heise und der Verleger Max Babenzien anlässlich des Todes Bismarcks im Jahr 1898 den Vorschlag gemacht hatten, in Rathenow eine Gedenkstätte für den ersten Kanzler des Deutschen Reiches von 1871, den „Einiger des Reiches", zu errichten.
Jetzt hatte sich am Nachmittag des 24. Juni 1914 ganz Rathenow auf dem Weinberg versammelt, um die Einweihung des neu erbauten Bismarckturmes mitzuerleben. Die festlich gekleideten Schülerinnen und Schüler der Rathenower Schulen standen in der Mitte des Platzes vor dem imposanten Bauwerk, umringt von Gesang-, Turn-, Radfahrer-, Ruder- und Kriegervereinen. Die Schützengilde, die Gewerkvereine und Innungen, der Evangelische Männer- und Jünglingsverein, der Postbeamtenunterverein, der Vaterländische Arbeiterverein und einige Wandervögel verteilten sich auf beiden Seiten. Zahllose weitere Festteilnehmer drängten...