Inhaltverzeichnis
zum Geleit / 5
Günter Thonke, Ehrenbürger von Rathenow
Der Heimatbund intern / 30
Wolfram Bleis
700 Jahre Rathenower Stadtforst / 32
Thomas Querfurth
Nachruf auf Dr. Joachim Göbel / 36
Dr. Peter Dietze
Bürger oder Städter? Erste Urkunde Rathenows vom 13 Jhd. / 45
Wolfram Bleis
Forstanstalt von Erich Pfeil und Richard Schultze / 47
Werner Coch
Sagen und Legenden aus Märkischer Zeit (Teil 7) / 48
Gabriele Matthies
Zum 120. Geburtstag von Ernst Hoffmann / 50
Werner Coch
Nachruf für Wolfgang Bünning / 53
Dr. Bettina Götze, Jens May, Günter Wetzel
Vorwort zum Artikel Grundschule Rathenow-West / 55
Gisela Hoffmann
Grundschule Rathenow-West / 56
Wulf Oelhoff
Vista – das „weiße Gold“ / 63
Jürgen Mai
Nachruf auf Dr. Andreas Priebe / 68
Ursula Brommauer
100 Jahre Volkshochschule Teil II / 69
Dr. Peter Dietze
Erinnerung an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 / 75
Martin Sommerfeld
10 Jahre Förderverein Heimatmuseum der Stadt Rathenow e.V. / 85
Dr. Peter Dietze
Wer war eigentlich Baurat Perl? / 89
Werner Coch
30. Jahrestag der Landung der IL 62 „Lady Agnes“ in Stölln / 91
Horst Schwenzer
WOLPRYLA – eine Ära in Premnitz / 93
Jürgen Mai
Leseprobe
30. Jahrestag der Landung der IL 62 „Lady Agnes" in Stölln
Horst Schwenzer
Vor gut 30 Jahren, am 23.10.1989, landete eine IL 62 auf dem Segelflugplatz (im Volks¬mund: ein Acker) in Stölln. Die Maschine, die eine Betonpiste von 2500 m zur Landung benötigte, schaffte es mit nur 850 m! Das war einmalig in der Welt! Ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde war der Dank für diese großartige Leistung.
Von einer Idee zur Wirklichkeit
War es 1988 noch eine verrückte Idee, so ist diese Idee 1989 Wirklichkeit geworden. Es gab damals viel Skeptiker, alle verstummten nach der spektakulären Landung. Ich war Augenzeuge und ich denke immer noch, es war erst gestern. Nach zwei Überflügen kam die Maschine, flog dicht über die Baumspitzen, erschien im Blick¬feld und setzte punktgenau, wie vorausberechnet, zur Landung an. Die IL 62 erschien über den Baumwipfeln und hob den Bug an. Wir hielten den Atem an, sie rollte weiter über die Graspiste und verschwand in einer riesigen Staubwolke! Bange Sekunden für die Zuschauer!
Als sich die Staubwolke verzogen hatte, stand das stolze Flugzeug, unsere IL 62, unversehrt auf dem ältesten Flugplatz der Welt in Stölln. Es war genau am 23.10.1989 13.03 Uhr!
Im Cockpit saßen damals der Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach, der Co-Pilot Peter Bley, der Bordingenieur Ulrich Müller und der Navigator Rudolf Döge.
Fliegerisches Meisterstück
Die Crew hatte alles genau kalkuliert, es gab keine Reserven. „Ohne diese genauen Berechnungen wären wir auch nicht geflogen", war die lakonische Antwort nach den Fragen des Risikos an den Flugkapitän.
Nicht der Start, nicht der kurze Flugweg von Berlin Schönefeld nach Stölln, sondern die Landung gilt als eine ausgesprochene Meisterleistung. Es ehrt den Flugkapitän Heinz Dieter Kallbach, wenn er auf seine Crew schaut und sagt: „Nicht ich allein war es, sondern unser ganzes Kollektiv. Wir konnten uns voll aufeinander verlassen!"
Diese „verrückte Idee" die Landung der Iljuschin 62 zieht jährlich ca. 20.000 Besucher an.
Pflege und Wartung
„Achtet mir auf den Flieger", mahnte Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach, als er am 28. Jahrestag der Landung 2017 den Verein an die Reparatur erinnerte. 2019 ist die IL 62 46 Jahre alt und musste dringend überholt werden. Nach dem Landefest 2017 war es dann so weit. Wir begannen mit der Reparatur und konnten bis zum 31.12.2017 das Flugzeug innen erneuern. Die 94 Fenster wurden ausgebaut, neu abgedichtet, 188 Scheiben poliert, alle Ver¬kleidungen und Abdeckungen abgebaut, isoliert und wieder eingebaut, der gesamte Fußboden erneuert und neue Auslegware verlegt. Die Elektrik wurde ausgebaut und auf LED umgerüstet.
Fast alles haben unsere Mitarbeiter ……………