Inhaltverzeichnis
Zum Geleit / 5
Roland Seeger
Kalendarium / 6
Schneeglöckchen / 9
Werner Bader
Frühling ist gekommen / 13
Werner Bader
Feuerwald / 21
Rita König
50 Jahre Rathenower Heimatkalender / 31
Albrecht Brommauer (†)
Albrecht Brommauer zum Gedächtnis / 35
Wolfram Bleis
Landesgartenschau Rathenow - 22. April bis 15. Oktober 2006 / 37
Dr. Hans-Jürgen Lemle
Die Geschichte des Flugplatzes Stölln bei Rhinow (Fortsetzung) / 43
Friedemann Hille, Johannes Hille
Eiszeitlichem Geschieben auf der Spur - Heinz Krüger zum 80. Geburtstag / 51
Matthias Schmidt
Erika Guthjahr (1916-2005) / 53
Albrecht Brommauer (†), Werner Ehrig
Der Kaisertag in Rathenow am Mittwoch, den 14. April 1880 / 55
Fritz Mewes (†)
Nachruf auf Fritz Mewes / 59
Martin Sommerfeld
Gerhard Falco - der Gründer von Stechow?! / 61
Wolfram Bleis
50 Jahre Grundschule „Am Weinberg" / 69
Gabriele Matthies
Etzin - Ein osthavelländischer Ort mit langer Geschichte / 75
Dieter Seidel
Die Geschichte der Zeitungen in Rathenow / 81
Martin Sommerfeld
80 Jahre Kleingartensparte Havelgarten - Geschichte des Kleingartenwesens / 89
Günther Schneider
Ein vorläufig letzter Blick auf die Überreste des alten Rathenower Rathauses / 93
Arco Dinter
Wintertag / 95
Rita König
Leseprobe
Kleingartensparte Havelgarten - zur Geschichte des Kleingartenwesens
Günther Schneider
Lage
Zwischen der Schnellbahnbrücke Hannover/Berlin und dem Naturschutzgebiet Havelwiesen südlich des Havelweges bis zur Havel erstreckt sich die Gartenanlage „Kleingartensparte Havelgarten e.V" am Rande des Landschaftsschutzgebietes Weinberg auf einer Geländestufe, die bei Hochwasser halbinselartig aus den überschwemmten Havelwiesen hervortritt. Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich hier die Baumschule „Schulze und Pfeil".
Gründung
Die Gründung der Kleingartenanlage geht auf das Jahr 1926 zurück, als am 8. Mai 38 Gartenfreunde auf der Grundlage eines zuvor durch den Ortsverband in der Gaststätte „Fehre" gefassten Beschlusses und mit Hilfe eines von der Stadt Rathenow ausgereichten Darlehns in Höhe von 2000 Mark die „Kolonie Havelgarten" gründeten. Als Vorsitzender wurde Karl Gabriel gewählt. Dieser berichtete, dass nach nur kurzer Zeit alle verfügbaren 79 Parzellen vergeben waren.
Startkapital
Ein Beitrag in Höhe von anfangs wöchentlich 50 Pfennigen diente dazu, eine Rücklage zu schaffen und das zinslose Darlehen innerhalb von 2 Jahren zurückzahlen zu können. Von diesem Geld wurden Zaunpfähle und Draht zur Eingrenzung sowie sieben Handpumpen zur gemeinschaftlichen Wasserversorgung gekauft, von denen bis heute eine erhalten ist. Errichtet wurden die Anlagen durch die Gartenfreunde selbst, an nur wenigen Wochenenden. Später wurden die Beiträge auf 1,00 bzw. 1,20 Reichsmark pro Monat herabgesetzt.
Von den eingezahlten Beiträgen kaufte man unter anderem pro Parzelle 2 „Pflichtbäume", zumeist hochstämmige Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume, die eine erstaunliche Lebensdauer besaßen, und so mancher heutige Kleingärtner weiß davon zu berichten, wie beschwerlich es war, diese später wieder zu roden.
Vorgeschichte
Aber bereits bedeutend eher wurde auf dem ehemaligen „Schulze-Pfeilschen-Plan" eine kleingärtnerische Bewirtschaftung unter Obhut des Ortsverbandes, welcher seit seiner Gründung am 12. Mai 1922 Generalpächter dieses Gartengeländes war, betrieben. Von Dr. Guthjahr in diesem Gebiet beschriebene Urnenfunde vor 1922 aus der Bronze- und Eisenzeit weisen auf eine bereits vorhandene Parzellierung hin. Er datierte die Anfänge auf das Jahr 1920. Es ist anzunehmen, daß erste kleingärtnerische Bewirtschaftung bereits nach Verkauf des „Schulze-Pfeilschen-Plans" am 20. November 1916 an die Stadt Rathenow infolge der Hungersnot des ersten Weltkrieges erfolgte. Ob dies auf der Grundlage eines Pachtverhältnisses zwischen Stadt und Nutzer geschah, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Der Gründungsvorsitzende, Karl Gabriel, gab 1931 diese Funktion wegen Krankheit auf, und es wurde das Gründungsmitglied Karl Molske als neuer Vorsitzender gewählt.
Vereinsheim entsteht
Die Kolonie beschloss noch im gleichen Jahr den Bau eines Vereinsheimes. Sie kaufte dem damaligen Bierverkäufer, dem Gartenfreund Borsdorf, seine auf der damaligen Parzelle 23 befindliche Laube ab und errichtete im Herbst 1931 einen 60 m2 großen Anbau für Aufenthalts- und Versammlungszwecke. Nach und nach erfolgte in den Folgejahren der Innenausbau und die ………..