Inhaltverzeichnis
Zum Geleit / 5
Matthias Platzeck
Der Heimatbund intern / 30
Wolfram Bleis
Der Mensch, die Menschen und Ihre Welt / 32
Günter Thonke
Der Wendenkreuzzug von 1147 (Teil 4) / 33
Wolfram Bleis
Augsburger Vorlagen für havelländische Kanzelbilder (Teil 2) / 37
Rudolf Böhnisch
30 Jahre Havelland - Nachlese / 41
Rodger Lewandowski
Premnitzer Straßennamen / 43
Werner Coch
Der Eiersegen von Semlin / 46
Heike Brett
Die Etuifabrik in der Großen Hagenstraße / 48
Burkhard Röding
Nachruf auf Günter Thonke / 51
Peter Dietze
Das Wetter vor 100 Jahren / 52
Wolfram Bleis
650 Jahre und ein bisschen mehr / 54
Wolfram Bleis
Alfred Pinkert / 60
Peter Dietze
Dr. Dr. Hans Schütte ein erfolgreicher Landwirt im Havelland (Teil 2) / 63
Dieter Dehame
Nachruf auf Günther Fielmann / 69
Martin Sommerfeld
Was geschah vor 80 Jahren - Spurensuche im Havelland / 73
Michael Mirschel
Über meinen Abiturjahrgang 1959 / 79
Werner Coch
Intershop in Rathenow / 82
Hans-Jürgen Wodtke
Das Sanitätshaus Friedenberger / 86
Werner Coch
Die Gräber auf dem Rathenower Krankenhausgelände / 89
Wolfram Bleis
Neues aus der Regionalliteratur / 92
Martina Bleis
Leseprobe
Was geschah vor 80 Jahren - Spurensuche im Havelland
Michael Mirschel
Die Luftschlacht um Deutschland, die zwischen 1942 und 1945 stattfand, übertraf in ihrer Intensität alle anderen Luftschlachten des Zweiten Weltkrieges. Kaum eine deutsche Großstadt blieb während des Zweiten Weltkriegs von den Bombenangriffen der Alliierten verschont. Zahlreiche Luftangriffe der U.S. AIR FORCE sowie der ROYAL AIR FORCE in der Region des Havellandes, wie z.B. vom 18.04.1944, 21.06.1944 und 06.10.1944 zeigten, welch verheerende Zerstörung diese Bombenangriffe hatten.
Luftkrieg über dem Havelland
Dass sich der Luftkrieg aber auch außerhalb dieser Zentren abspielte, zeigen zahlreiche Absturzstellen im Havelland von Flugzeugen der Alliierten und der Deutschen Luftwaffe.
14. Januar 1945 - Ein schwarzer Tag für das Jagdgeschwader 300,301 der deutschen Luftwaffe sowie die 8. Luftflotte der United States Air Force.
Die größte Luftschlacht über dem Havelland während des Zweiten Weltkriegs hat sich kurz vor Kriegsende am 14. Januar 1945 ereignet. Es ist ein sonniger und kalter Wintertag. Auf dem Parham Airfield in Framlingham (GB) bereitete sich auch die 390. Bomb Group am frühen Morgen auf ihre Mission, einen Luftangriff auf Ölraffinerien, Ölanlagen in Deutschland sowie diverse Autobahnbrücken im Raum Köln vor.
911 Bomber des Typs B-17 und B-24, sowie 860 Begleitjäger sind an dieser Mission beteiligt. Gegen 07:30Uhr erheben sich die Flugzeuge der 1. bis 3. Bomb-Division aus verschiedenen Militärflughäfen (Airfields) Englands in den klaren Himmel Richtung Deutschland. 187 B-17 der 1. Bomb-Division, 348 B-24 der 2. Bomb-Division und 372 B-17 der 3. Bomb-Division befinden sich gegen 09:30 in der Luft.
Im Luftraum von Perleberg befinden sich bereits ein Teil der insgesamt 860 P-51 (Mustang)- und P-47 (Thunderbolt)-Kämpfer der 357. Fighter Group. Hier haben die Gruppen der Deutschen Luftwaffe des Jagdgeschwaders 300 und 301 sich ebenfalls teilweise zur Abwehr formiert und gehen davon aus, dass ein Großangriff auf die Reichshauptstadt geplant ist.
Doch die Angriffspläne der amerikanischen strategischen Luftflotte in England sehen anders aus. Ziel der Angriffe ist unter anderem ein Objekt der WIFO (Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft) in Derben-Ferchland an der Elbe. Hier befand sich unter dem Tarnnamen „Löwenberg" ein Großtanklager der Wehrmacht mit einer Gesamtkapazität von 120.000 Kubikmeter. Diese unterirdisch angelegten Großtanklager waren nationale Kraftstoff reserve für die Luftwaffe und das Heer. Auch Magdeburg sollte an diesem Tag Ziel des Bombenangriffes sein, eine große und verlustreiche Luftschlacht bahnt sich an.