Inhaltverzeichnis
Der holländische Krieg / 2
Ungebetene Gäste / 3
Der kleine Krieg / 6
Schwedische Garnison / 8
Massacre in Rathenow / 14
Gewonnener Krieg / 18
Verlorener Krieg / 19
Chronik / 21
Abkürzungen / 22
Impressum / 23
Autor: Wolfram Bleis
Herausgeber: Habitourist Verlag Rathenow
Format: 12,0 x 17,0 cm, Seiten: 24, Gewicht: xxx g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2016, 1. Auflage
Preis: 2,50 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Gewonnener Krieg
Durch die Eroberung von Rathenow hatte sich die militärische Situation in Brandenburg schlagartig zugunsten des Kurfürsten gewandelt. Um nicht abgeschnitten und einzeln geschlagen zu werden, räumten die schwedischen Truppen fluchtartig ihre Standorte Havelberg und Brandenburg: ,,... hat es sich begeben, daß den 15. diesen Morgends umb 3 Uhr der Churfürst, nach dem er mit seiner ganzen Cavallerie und Dragonern etliche tage zuvor durch Magdeburg passiret, daselbst auf 200 Wagen Musquetiers geworffen und in diligence fort marchieret über einen oberhalb Ratenow belegenen Pass, so eine Schieise bey einer Mühle sein soll, an dieserseits der Havel passiret. An derbrücken auf jener Seiten eine fausse attacque thun laßen, an diese seit aber so stark auf Ratenow angedrungen, dass er daßelbe nach tapfern Widerstand der darinnen liegenden 6 Compagnien Dragouner unter dem Obristen Wangelin mit Gewalt emportiret, 200 davon niedergemachet, der Rest aber theils verlauffen, theils aber nebst denen Regiments Offizierern gefangen genommen. Wie nun dadurch die vorigen Deßeine, die cunjunction über Ratenow zu bewerkstelligen, ganz geändert worden mußen, habe ich durch verschiedene Briefe so ich mit großer Mühe durchzubringen getrachtet, die Ordre gegeben, daß sich die Armee nach Fehrbellin zuürck ziehen, daselbst über den Pass gehen und sich mit mir conjugiren möchte ..." so aus dem Bericht von Feldmarschall Wrangel an König Karl XI von Schweden. (FB, S. 134) Die schwedische Armee war am 18. Juni bereits im Rückzug über den Pass von Fehrbellin, als die brandenburgischen Truppen sie erreichten und sich die „Schlacht von Fehrbellin" entwickelte, die mit dem Sieg der Brandenburger endete. Auch der Kurfürst selbst hatte mit hohem persönlichen Einsatz und Risiko am Nahkampf teilgenommen
Die Auswirkungen des Sieges von Fehrbellin waren erheblich, neben dem propagandistischen Erfolg, Friedrich Wilhelm wurde seitdem als „Großer Kurfürst" bezeichnet, trat der dänische König Christian V. an der Seite Brandenburgs in den Krieg ein. Im November 1675 wurde das schwedische Wolgast eingenommen. 1676 verlor Schweden mehrere Seegefechte auf der Ostsee und dabei einen erheblichen Teil seiner Kriegsflotte und Ende 1677 (BHI.S.2S) kapitulierte das schwedische Stettin nach monatelanger Belagerung. Im folgenden Jahr eroberten dänisch-brandenburgische Einheiten Rügen und Vorpommern, und am 18. Oktober 1678 ergab sich schließlich als letzte die schwedische Festung Stralsund.
Verlorener Friede
Bei all seinen militärischen Erfolgen in Pommern war dem Kurfürsten der Blick auf die Gesamtsituation während dieses Krieges verlorengegangen. Nicht umsonst wurde dieser Krieg als „Holländischer Krieg" bezeichnet (Der Holländische Krieg)
Die Niederländer konnten daher zurecht verlangen, dass Brandenburg auch wieder Truppen zu ihrer direkten Unterstützung an den Rhein schicken würde, da sie dafür auch Hilfsgelder an Brandenburg zahlten.
Da sich Friedrich Wilhelm jedoch weiterhin nur auf die Eroberung Pommerns konzentrierte, und keine Truppen in den Westen schickte, nahmen die Niederländer ohne ihn Friedensverhandlungen mit Frankreich auf. Am 10. August 1678 folgte der förmliche Friedensvertrag. Als nächster Verbündeter …………..