Inhaltverzeichnis
• Vorwort des Herausgebers / 3
Wolfram Bleis
• Textilherstellung in alten Zeiten / 5
• Die Geschichte des Juden Pintus Levin / 7
• Über die preußischen Kolonistendörfer / 13
• Rathenow als Textilstadt / 15
• Die ersten Jahrzehnte / 19
• Neufriedrichsdorf im Wandel / 27
• Langjährige Einwohner / 29
• Die kommunale Zuordnung / 39
• Entwicklung des Gewerbes / 45
• Die Neufriedrichsdorf er Gaststätten / 53
• Soziale Einrichtungen / 68
• Ausbau der Infrastruktur / 73
• Die Neufriedrichsdorfer Friedhöfe / 80
• Das frühere Vereinsleben / 87
• Über das Kriegsende 1945 / 94
• Der Denkmalschutz / 96
• Die Bestandsaufnahme / 98
• Schlussbetrachtung / 103
• Danksagung / 105
• Quellen / 106
Autor: Werner Coch
Herausgeber:Rathenower Heimatbund e.V.
Format: 15,4 x 22,2 cm, Seiten: 108, Gewicht: 172 g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2025, 1. Auflage
Preis: 7,00 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Vorwort des Herausgebers
Wolfram Bleis, Rathenower Heimatbund e.V
Nach dem Bau der Rathenower Neustadt zwischen 1732 und 1740 war die so genannte „Colonie" Neufriedrichsdorf rund 30 Jahre später die zweite bedeutende bauliche Erweiterung im Umfeld der Stadt. Eine dem entsprechende Wertschätzung erfuhr das „Kolonistendorf" aber nie. Erst der Historiker Walther Specht (1873-1946) hat in den Jahren 1908 und 1916 die Geschichte des Dorfes in heimatkundlichen Veröffentlichungen ausführlich beschrieben.
Die frühere Stadtarchivarin Ilse Henkel (1935-2024) hat die damaligen Specht-Artikel in den Rathenower Heimatkalendern von 1981 und 1982 zusammengefasst und die Aufarbeitung fortgeführt, so dass damit eine zeitgemäße Erinnerung an Neufriedrichsdorf vorliegt. Dagegen ist das Dorf auf den Stadtplänen von 1909 und 1935 nur angedeutet und 1925 gar nicht dargestellt. Verschiedene kurze Beiträge sind später von Dr. Rudolf Guthjahr und seiner Frau Erika veröffentlicht worden. In den zahlreichen Bildbänden, Druckschriften und Imagebroschüren der letzten Jahrzehnte wird der Ort selten erwähnt. Nur wenige Publikationen bringen je ein Foto mit einem kurzen Text oder nur eine Abbildung.
Das widersprüchliche Verhältnis zwischen der Stadt Rathenow und ihrem ungeliebten Nachbarn zeigt auch die Tatsache, dass zwar die Einwohner des Dorfes in den zwischen 1882 und 1939 erschienenen Rathenower Adressbüchern in einem separaten Teil verzeichnet sind, aber die Neufriedrichsdorfer Gewerbetreibenden nicht in die Branchenlisten der Stadt aufgenommen wurden.
Die städtebauliche Bedeutung des Ortes ist sehr spät erkannt worden. Erst 1976 wurde das gesamte Ensemble laut Eintragungsakte der kreislichen Denkmalpflege „als Gesamtheit erhaltenswert" erfasst. Im Jahr 2007 erfolgte die Neueintragung der Häuser Neufriedrichsdorfer Straße la bis 50b in die Liste der Baudenkmale der Stadt Rathenow.
Als Fazit sehen wir einen Nachholbedarf darin, die Entwicklung des Dorfes 260 Jahre nach dem Baustart umfassend zu würdigen. Dieser Aufgabe fühlte sich unser Autor Werner Coch verpflichtet, und er legt hiermit das Ergebnis seiner Arbeit vor, das auch einen Einblick in die Geschichte der früher so wichtigen Rathenower Textilindustrie gibt. Als Verein hoffen wir, dass die jetzt fertiggestellte Ausarbeitung auch über Neufriedrichsdorf hinaus viele Interessenten finden wird.