Inhaltverzeichnis
• Vorwort des Herausgebers / 2
Christiane Hörstge und Hans-Jürgen Wodtke
• Wie ich das Kriegsende in der Region erlebte / 4
Johannes Hoffrogge
• Erinnerungen an das Kriegsende, Flucht und die schwere Zeit danach / 13
Alfons Stachowiak, von Christiane Hörstge aufgeschrieben
• Wie ich das Ende des Krieges in Rathenow erlebte / 20
Dr. Hans-Gerhard Müller
• Letzte Kriegstage u. ersten Nachkriegswochen in Rathenows Innenstadt / 25
Prof. Dr. Horst Müller
• Erinnerung an letzte Kriegstage hinter der Frontlinie in Rathenow-Nord / 38
Dr. rer. nat. Werner Lippert
• Ich war 13 Jahre, als der Krieg zu Ende war / 49
Fritz Burgemeister, von Ronsard Grell S. aufgeschrieben
• Die Flucht und danach / 59
Gertrud Ryssowski, geb. Eckardt
• Als 16jähriger an der Front - Erinnerungen gegen den Krieg / 77
Hubert Hofbauer
• Böhne vor mehr als 60 Jahren - Erinnerungen / 81
Käthe Neuling
• Dank an Sponsoren / 84
Autoren: Hans-Jürgen Wodtke und andere
Herausgeber: Rathenower Heimatbund e.V.
Format: 14,7 x 21 cm, Seiten: 84, Gewicht: 122 g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2010, 1. Auflage
Preis: 7,50 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Ich war 13 Jahre bei Kriegsende
Fritz Burgemeister
…….. Ein Berliner Bengel des Jahrgangs ’32, erzählt in dieser Geschichte, wie es ihm und seiner Familie in den letzten Monaten des II. Weltkrieges und später unter russischer Besatzung ergangen ist. „Fritze“ hatte das große Glück, mit Mutter,
Schwester und Tante aus der Reichshauptstadt Berlin evakuiert zu werden und in dem kleinen Dorf Böhne unterzukommen, in dem die Familie ein kleines Erbhaus ihr Eigen nannte und noch immer nennt…
Man wird es kaum glauben, aber als Berliner Steppke bin ich vor meiner Einschulung und während meiner Schulferien viel in Böhne gewesen. Das kam daher, weil wir ein kleines Haus hatten, das sich in Erbengemeinschaft meiner Mutter Editha Burgemeister, geb. Lewin, und meiner Tante Else Lewin, befand. Unsere Tante war kinderlos geblieben und so nahm sie sich für die Familie ihrer Schwester viel Zeit und umsorgte uns, wenn wir in Böhne eintrudelten. Und da kam auch der Spruch auf, den mein Vater geprägt hatte: „Denn in Böhne ist es schöne, und da fahr’n wir wieder hin.“ Das sagte er mal, obwohl mein Vater ganz selten herkam. Mit der Eisenbahn konnte man ja ohne weiteres hierherkommen, denn Berlin war schnell zu erreichen. Doch 1940 ereilte uns ein Schicksalsschlag, denn unser Vater Hans verstarb plötzlich infolge eines vermutlich zu spät erkannten Karzinoms. „Das ist eine Folge von Adolf Hitler gewesen“, wie meine Mutter immer sagte. Unser Vater war nicht in der Partei, wurde deshalb ’33 als Magistratsrat aus dem Schuldienst entlassen und später in irgendeine Sozialabteilung vom Bezirksamt Wedding versetzt, was ihm seelisch sehr zu schaffen machte. Mutter blieb mit uns in Berlin, weil wir unsere Schule beenden sollten.
Wer mich seinerzeit bei der Kinderlandverschickung angemeldet hat, meine Mutter oder meine 6 Jahre ältere Schwester Lilli, weiß ich gar nicht mehr. Aber meine Mutter war der Meinung, dass es nicht schaden könne und ich dort Zucht und …………