Inhaltverzeichnis
• Vorwort des Herausgebers / 3
Wolfram Bleis
• Die Anfänge der Metallverarbeitung in Mitteleuropa / 4
• Archäologische Spuren in der Region / 7
• Der Rathenower Eisenhamme / 9
• Die Metallberufe der Vergangenheit / 11
• Der Familienbetrieb Stücke / 19
• Maschinenfabrik Max Lindemann / 21
• WUMRA und andere Firmen / 26
• Von WeCo zu RMW / 34
• Runge & Kaulfuß / 36
• OPTOTEC GmbH / 43
• Der Standort Milower Chaussee (An der Gasanstalt) / 46
• Metallverarbeitung am Grünauer Weg (Westseite) / 56
• Apparatebau am Grünauer Weg (Ostseite) / 59
• Das Reißverschlusswerk / 64
• ARADO-Flugzeugwerke / 68
• Ohst Medizintechnik AG / 72
• Der Rathenower Stahlbau heute / 75
• Auswahl weiterer Metallbaubetriebe / 81
• Der Metallbau in der Kunst / 86
• Von Innungen und Genossenschaften / 92
• Danksagung / 99
• Quellen / 100
Autor: Werner Coch
Herausgeber: Rathenower Heimatbund e.V.
Format: 15,4 x 22,2 cm, Seiten: 100, Gewicht: 161 g, Sprache: Deutsch
Einband: Broschur, Erschienen: 2024, 1. Auflage
Preis: 7,00 € inkl. 7% MwSt.
Leseprobe
Runge & Kaulfuß
Zu den Metallbauern, die Maschinen und Geräte für die vielen optischen Unternehmen der Stadt entwickelten und bauten, gehörte auch die 1919 von den Mechanikern Willy Kaulfuß und Fritz Runge gegründete Firma Runge & Kaulfuß. Als offene Handelsgesellschaft (oHG) wurde sie am 01.06.1920 eingetragen. Ihre „Werkstatt für Feinmechanik" befand sich anfangs in der Waldemarstraße 6 (heute Nr. 12). 1924 wurde Willy Runge als Mitgesellschafter aufgenommen, der allerdings 1936 wieder ausschied. Nach dem am 01.03.1923 erteilten Bauschein errichteten die Inhaber ein neues zweietagiges Werkstattgebäude auf dem Hof des von ihnen erworbenen Grundstücks Jägerstraße 24 (heute Goethestraße 24). Später wurde eine Zufahrt von der Friesacker Straße aus eingerichtet. Die Rohbauabnahme des Gebäudes fand schon im Mai 1923 statt. Ein vorhandener Stall wurde 1924 zur Metallschleiferei ausgebaut. Der Firmenname lautete jetzt „Fabrik für Feinmechanik und Optik".
Die Geschäfte liefen so gut, dass schon 1928 eine Erweiterung des Gebäudes durch eine Aufstockung mit einem zweiten Obergeschosses und durch den Ausbau des Dachgeschosses erforderlich war. Die Realisierung übernahm der Baumeister Otto Kasan aus der Friedrich-Lange-Straße 24. Dieser baute auch ein Hinterhaus zu Garagen um, denn Runge & Kaulfuss besaßen inzwischen die vier Fahrzeuge IE 61011, 61083, 61131 und 61204 für die betrieblichen Transportaufgaben.
Die Hauptprodukte der Firma waren mehrere Bauarten von Optiker-Werktischen von 1 m bis 2,5 m Breite mit verschiedenen darauf montierten Bearbeitungsmaschinen wie Glasschneide-, Bohr-, Schleif- und Poliermaschinen. Außerdem wurden Lötgeräte und Instrumente für die Augenheilkunde wie Variatoren, Scheitelbrechwertmesser und Keratometer hergestellt. Später kamen Ferngläser verschiedener Bauart hinzu, die zum Teil heute noch unter Liebhabern gehandelt werden. Die Zahl der Beschäftigten lag durchschnittlich bei 50 Mitarbeitern.
Die Maschinengestelle waren aus Gusseisen, die nach ……………..